4.5. Die Koordination (Atmung, Zielen und Schussauslösung)
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Die Koordination ist das Zusammenspiel zwischen dem Erfassen des
Zielbildes und des Abziehens. Dabei werden die Informationen unserer
Sinnesorgane (Auge und Haut des Abzugfingers) in Übereinstimmung
gebracht. Stimmen diese Werte, so werden über das Nervensystem die
Muskeln des Abzugfingers bewegt und der Druck wird kontinuierlich erhöht
bis der Abzug am mechanischen Anschlag ansteht.
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Die Fertigkeit in der Atem-, Ziel- und Schussabgabetechnik erhält der
Schütze vor allem mit einem ausgewogenen Trockentraining
(Schussabgabetraining „trocken“ ohne Munition). Wie die meisten
sportlichen Tätigkeiten basiert auch das Schiessen auf der Koordination der
motorischen Fähigkeiten, welche ohne Munition trainiert werden.
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Ein häufiges Betrachten unseres Zielbildes gegen einen weissen Hintergrund,
sowie ein häufiges abtasten des Druckpunktes und der Schussauslösung, indem
der Abzug bis an den mechanischen Anschlag geführt wird, erhöhen die gute
Koordination. Dieses Trockentraining ist sehr wirkungsvoll. Diese günstigen
Werte werden im Gehirn abgespeichert.
Schussabgabe ohne Zeitdruck
a. Atmen und in die Weite blicken, um die Augen zu entspannen;
b. ruhig ein- und ausatmen, alle Luft ausatmen, dann, weder verkrampft
noch angespannt den Atem anhalten;
c. den Druckpunkt fassen;
d. Sich auf das Korn konzentrieren;
e. so lange drücken, bis der Abzugshebel am mechanischen Anschlag
ansteht jedoch maximal 5 – 6 Sekunden;
f. bei Nichtabgabe des Schusses den Vorgang wiederholen.
Schussabgabe unter
Zeitdruck
a. Den Abzug nicht unter dem Vorwand der Eile ruckartig durchreissen,
sondern gleichmässig bis an den mechanischen Anschlag drücken;
b. nach einer Schussabgabe atmet der Schütze einmal ruhig ein und ganz
aus, fasst erneut den Druckpunkt und löst den nächsten Schuss rasch aus
(max innerhalb von 3 Sekunden);
c. eine gezielte Schussabgabe unter Zeitdruck auf 300 m und gut sichtbare
Ziele erfolgt somit etwa alle 5 Sekunden.